Jetzt verrate ich meine besten Tipps zum Basteln mit Beton.
Hast Du gewusst, dass ich meinen Blog mit Beton DIYs gestartet habe? Also verbindet mich eine längere Geschichte mit diesem Material und deshalb hat es endlich einen extra Artikel verdient.
Zugegeben – Beton ist kein nachhaltiges Material und gerade deshalb helfen Dir meine Eerfahrungen vielleicht, das Material Ressourcen schonend einzusetzen.
Tipp 1 - read the manual
Mit Materialkunde fange ich mal lieber gar nicht erst an – da würde ich vermutlich kein Ende finden …
Aber egal, welches Material Du verwendest – vermutlich wird es ja ein Kreativbeton sein – solltest Du Dir unbedingt die Bedienungsanleitung durchlesen. Da steht nämlich das Mischungsverhältnis von Beton und Wasser drin und dieses soltest Du unbedingt einhalten.
Außerdem steht da auch, wie lange Deine Bauchemie zum Aushärten braucht und die empfohlenen Umgebungstemperaturen solltest Du auch einhalten. Also bei Frost draußen arbeiten oder im Sommer bei sengender Hitze sind schon mal nicht die beste Idee.
Ganz sicher steht auch drauf, dass Du Handschuhe und Atemschutz tragen soltest. Mach das auch – unbedingt !!! Beton ist Bauchemie und man darf den extrem feinen Staub unter keinen Umständen einatmen oder in die Augen bekommen.
Tipp 2 - Beton Gut in ForM
Sofern Du keinen Knetbeton verwendest, ist Dein Material ein Gießbeton. Das erfordert etwas Planung, weil Du für das, was Du basteln möchtest, eine Negativform benötigst. Die kann man selber basteln oder man zweckentfremdet andere Dinge als Form oder man nutzt fertige Gießformen aus PE (nicht so toll) oder Silikon (viel besser).
Die wichtigste Aufgabe ist tatsächlich, eine gute Form für Dein DIY Projekt zu finden. Wenn Du schon mal mit Gießmassen gearbeitet hast, kennst Du das bestimmt. Man fängt an, im Supermarkt nach Dingen zu stöbern die man normalerweise nie kaufen würde aber deren Verpackung eine perfekte Form haben.
Ach so – und transparente Formen sind natürlich die allerbesten.
Tipp 3 - Kopfüber basteln
Je glatter die Form, desto feiner das Endergebnis – da kann der Beton glatt wie Marmor werden. Damit das funktioniert und man auch was davon hat, sollte man kopfüber arbeiten … Nein natürlich nicht Du, sondern die Form sollte auf Kopf stehen.
Das klappt natürlich nicht immer – aber wenn man es irgendwie hin bekommt, sollte man die Form auf Kopf stehend planen.
Tipp 4 - Glanzpunkte
Damit der Beton gut aus der Form kommt, nutzt man ein Trennmittel. Ich hab da so ein abgelaufenes Trennspray vom Grillen. Das hat der beste Ehemann von allen vor Jahren aussortiert aber für meine Gießformen funktioniert es super. Das Trennmittel hat noch einen weiteren Vorteil – Schlagmetall (welches auch gerne Blattgold genannt wird obgleich es gar keins ist) haftet an dem Ölfilm und es passt so unglaublich perfekt zum Beton. Das solltest Du unbedingt mal ausprobieren.
Tipp 5 - Farbspiel
Wenn Du farbigen Beton haben möchtest, dann benutze bitte keine Acrylfarbe, sondern nutze spezielle Farbpigmente für Beton. Mit einem kleinen Trick bekommst Du damit sogar einen Farbverlauf hin. Du arbeitest mit einer Form die auf Kopf steht und füllst dort zu einem Drittel Beton rein. Dann mischst Du Farbpigmente hinzu und füllst die Form zu einem weiteren Drittel. Zum Schluss noch mal Farbpigmente dazu und den Rest einfüllen.
Tipp 6 - 50% regel
Ganz wichtig – nie die Form mit einem Schwung füllen und nie ganz voll füllen. Am besten, Du füllst erst mal nur maximal 50% des Betons in die Form. Dann kannst Du die Form aufstauchen oder mit einem Spatel etwas nach stochern, um Luftblasen (die später ja oben sein würden) zu vermeiden bzw. zu entfernen. Hier macht sich eine transparente Form richtig gut.
Dann stellst Du Deine Form auf eine absolut gerade Oberfläche und füllst ganz langsam den Rest des Betons ein. Jetzt nicht mehr aufstauchen, rütteln, rühren oder bewegen, sondern einfach so aushärten lassen. Dann bildet sich auch kein Rand und Du musst Dein DIY zum Schluss auch nicht schleifen.
Tipp 7 - Cool bleiben
Hui – Dein Beton ist ein Blitzbeton und nach 10 Minuten fest aber Du bist noch nicht mal ansatzweise fertig? Also was da hilft, ist ein gute Planung und sehr sehr cool bleiben – ja Du auch aber auch der Beton. Also nimm zum Anmischen eiskaltes Wasser und der Beton selber darf auch kühl sein. Das hilft schon mal. Aber selbst wenn Dein Beton ein gemütlicher ist – in der prallen Sonne trocknen mag er nicht. Also kühl trocknen lassen.
Tipp 8 - auf den Tisch hauen
Das passiert ganz oft – der Beton mag nicht aus der Form kommen. Ich gehe mal davon aus, dass Du nicht das Trennmittel vergessen hast und dass Du keine Form genutzt hast, bei der der Beton gar nicht raus kommen kann – z.B., weil sich die Öffnung verjüngt. Komplett ausgehärtet ist der Beton auch – oder? Wenn das so ist, hilft Dir vielleicht mein Trick. Einfach die Form immer wieder leicht auf eine Unterlage (Brett) klopfen und dabei unermütlch sein. Ich spanne für so etwas gerne den besten Ehemann von allen ein – der ist viel geduldiger und vorsichtiger, als ich.
Tipp 9 - abstauben
Hurra – Dein Beton DIY ist aus der Form gehüpft und Du bist begeistert. Aber es staubt bei jedem Anfassen und hinterlässt überall einen grauen Schleier !?
Dafür gibt es spezielle Versiegelungen oder Wachse. Ich habe die besten Erfahrungen mit dem Überzugslack für Schlagmetall gemacht. Das war ein Zufallstreffer aber es funktioniert super und der Beton behält exakt die vorherige Optik – nur eben ohne Staub.
Tipp 10 - Tool Tipps
Da das richtige Mischungsverhältnis von Beton und Wasser so wichtig ist, benötigst Du eine Waage und bei sehr kleinen Beton Objekten (wie Schmuck) sogar eine Feinwaage.
Ich verwende zum Anmischen einen Mörtelbecher – ein Joghurtbecher tut es aber auch – und einen Silikonspatel (aus dem Backzubehör ausgemustert)
Kleine Pipetten mit Wasser helfen ungemein, wenn nur ein bis 2 Tropfen Wasser für die perfekte Konsistenz fehlen (was eigentlich immer der Fall ist)