Hier zeige ich Dir, wie Du ein Halsband für Deinen Hund ganz einfach selber machen kannst …
Ein Leben ohne Hund kann ich mir nicht mehr vorstellen. Da geht es mir wahrscheinlich, wie fast allen Hundebesitzern. Außerdem liebe ich es, Dinge selber zu machen. Na ja – der Weg zur selbst gemachten Hundeleine und zum selbst gemachten Hundehalsband ist da nicht mehr weit.
Wenn man dann noch Paracord für sich entdeckt hat – und das habe ich wirklich – dann ist der Weg schon vorgezeichnet.
Paracord - das material mit Potenzial
Das schöne beim Paracord ist, dass es absolut reißfest, wasserfest, waschbar und verschweißbar ist. Und es ist in gefühlt einer Millionen Farben verfügbar.
Deshalb hat hier jeder die Chance, ein ganz individuelles Halsband für seinen Hund zu gestalten. Man kann auf unzählige Knüpfmuster im Internet zugreifen und diese mit den Farben umsetzen, die perfekt zum eigenen Hund bzw. zum eigenen Geschmack passen.
Aber es ist unbedingt zu empfehlen, vor dem ersten Projekt ein paar Dinge zu beachten …
EINFACH SELBER MACHEN - FEHLSTART VERMEIDEN
Fang mit der Leine an
Mein allererster Tipp in einem Tutorial für ein Halsband für Hunde lautet tatsächlich – fangt mit der Leine an.
Zum einen finde ich, dass man zu einem Paracord Hunde Halsband auch eine passende Leine haben sollte.
Zum anderen ist so eine Leine viel schneller und auch etwas einfacher zu knüpfen. Wenn man eine Retriever Leine knüpft, ist ja da auch ein Halsband inclusive und Du kannst die schicke neue selbst gemachte Leine schon mal benutzen, während Du noch am Halsband klöppelst.
Also – ich denke meine ersten Tipps sind zwar für mich strategisch doof aber für Dich ein Gewinn – und hier geht es ja um Dich und Deinen Hund. Ach so – und hier geht es direkt zum Tutorial für eine ganz einfache Paracord Hundeleine.
Materialwahl - ganz wichtig
Es gibt Paracord nicht nur in unzählig vielen Farben, sondern auch in verschiedenen Stärken. Am weitesten verbreitet ist Paracord 550 oder Typ III.
Und mein aller aller aller wichtigster Tipp in Bezug auf Paracord ist – nimm auf keinen Fall den 550-er Paracord (auch, wenn fast alle Tutorials genau diesen empfehlen).
Ich habe damit auch angefangen und am Anfang war das auch mega toll, weil man so fix ein fertiges Ergebnis in den Händen hält. Aber geknüpft ist das Material als Leine ziemlich rauh und starr und als Halsband ist es schnell unheimlich dick und schwer (abhängig von der Komplexität des Musters) und taugt eher für Großtiere und nicht für mittelgroße oder gar kleine Hunde.
In der Quintessenz sollte man lieber Typ II oder vielleicht sogar Typ I Paracord verwenden. Mit Typ II Paracord – also 450 bzw. 425 Paracord – liegt man in fast allen Fällen richtig. Typ I Paracord eignet sich eher für Schmuck oder für sehr kleine Hunde und etwas aufwendigere Muster (weil diese mit mehr Paracord-Strängen verbunden sind).
Und – ganz wichtig – die Tutorials für 550-er Paracord funktionieren trotzdem auch mit feinerem Paracord. Warum? Nun – die dünneren Schnüre bedeuten auch einen kürzeren Weg bei allen Knoten bei gleichzeitig mehr Knoten insgesamt. In der Quintessenz hat es bei mir bisher in jedem Fall hin gehauen, wenn ich mich an die Längenvorgaben der Tutorials gehalten habe – egal, wie dick der Paracord war.
Damit geht es hier auch gleich weiter, mit der …..
Längenberechnung
Zu jedem Paracord Tutorial gehören Längenangaben bzw. es gibt bei swiss Paracord eine ausgezeichnete Tabelle zur Längenberechnung (und obendrein mit massenhaft Tutorials)
Vor jedem Projekt sollte man unbedingt so eine Längenberechnung durchführen und die Längenangaben auf die Größe bzw. den Halsumfang des eigenen Hundes anpassen. Wir wollen ja vermeiden, zu viel oder – noch schlimmer – zu wenig Material kalkuliert zu haben. Das wäre ja aus Kosten- und auch Nachhaltigkeits – Aspekten absolut bedauerlich.
Glücklicherweise funktionieren nach meinen Erfahrungen die Längenberechnungen für alle Paracord Stärken (auch wenn sie evtl. extra für 550 ausgewiesen sind). Das liegt daran, dass man mit feinerem Paracord zwar deutlich mehr Knoten und Windungen zurück legt, diese dafür aber jeweils viel weniger Material verbrauchen, als beim starken Paracord. Glück gehabt – oder?
hardware
Ok – jetzt kommt es. Ich hab versucht, ein Halsband ohne Fixierung zu knüpfen. Das ging total schief.
Also bastel Dir unbedingt eine Halterung, auf der Du das Halsband knüpfen kannst. Das geht ganz einfach.
Nimm ein Brett oder eine Leiste und schraub 2 Schraubhaken im korrekten Abstand (in meinem Beispiel wären das 50 cm) rein.
Auf dieses Brett kannst Du Deine Führungsschnüre für das Halsband in der korrekten Länge spannen. Das erleichtert Dir die Arbeit und es garantiert, dass sich das Halsband nicht verdreht. Obendrein hast Du das Muster im Blick und merkst sofort, wenn Dir mal ein Fehler unterläuft.
Hundehalsband - meine Spezial Tipps
Zwei Dinge sind für ein Hunde Halsband aus Paracord besonders wichtig – der Verschluss und ein Plan, wie man die Paracord – Enden gut verstecken kann. Ich habe für Beides eine ideale Lösung gefunden.
Als Verschluss nutze ich einfach meinen speziellen easy Zugstopp zwischen 2 D-Ringen. Das ist einfach, praktisch, funktioniert und sieht obendrein gut aus. (Tutorial ist in Arbeit bzw. wird migriert von meinem alten Blog)
Auf dem Bild oben – das mit dem Baumstamm – da sieht Du meine Zugstopp Lösung. Vom Prinzip ziehe ich ein kurzes Stück rund geflochtenen Paracord in passenden Farben durch die 2 D-Ringe und befestige die Leine an einem O-Ring der in dem kurzen rund geflochtenen Stück integriert ist (mit einem Diamantknoten). Beim Zug stoßen die beiden D-Ringe aneinander und das ist die Position in der das Halsband straff sitzt. Aber straffer geht nicht und damit ist es kein Würgehalsband – was mir natürlich super wichtig ist.
Die Länge des Zugstops hingegen muss so sein, dass das Halsband gut über den Kopf Deiner Fellnase gezogen werden kann (ohne dabei die Ohren beinahe abzureißen). Das Halsband ist breit und drückt auch unter Zug nicht den Hals des Hundes und es liegt ohne Zug bequem und geschmeidig am Hals.
An den D-Ringen habe ich aber nicht wirklich Platz, um die Enden gut zu verstecken. Deshalb arbeite ich bei einem Hunde Halsband immer von außen – also von den D-Ringen – nach innen. In der Mitte treffen die jeweiligen Paracord-Enden aufeinander und da kann ich sie dann auch sehr gut verstecken.
Das einfach-praktisch-funktional-schön Prädikat von oben trifft auch dafür zu.
In dem Tutorial unten siehst Du eine kleine Abbildung mit dem Aufbau. Da ist die erste Hälfte das Halsandes fertig und ich beginne das Tutorial mit der ersten Reihe von der 2. Seite. Ebenfalls auf dem Bild oben siehst Du, dass man dort, wo die Enden verschweißt sind, nichts sieht. Zusätzlich kaschieren Herzen die Verbindungsstelle – wäre aber technisch gar nicht nötig gewesen. Nur emotional – da war es mir super wichtig.
Tutorial zum selber machen
Meine Hündin Juli hat einen Halsumfang von 50 cm. So lang soll auch das Mojito – Paracord – Muster für das Halsband geknüpft werden.
Damit man das Halsband auch an- bzw ablegen kann, benötige ich zusätzliches Material für einen 10 cm Zugstopp.
Ich habe Paracord Typ II (bzw. 425 – manche sagen auch 450) verwendet.
Du benötigst folgende Längen für das Halsband:
- 2 mal 330 cm orange (das ist die senkrechte Führung)
- 2 mal 300 cm braun
- 2 mal 120 cm rot
- 2 mal 120 cm braun
- 2 mal 225 cm hellblau
Für den Zugstopp benötigst Du:
- ein O-Ring
- 2 mal 50 cm Paracord in 2 Farben, die zum Halsband passen (ich hab hellblau und braun genommen)
Außerdem benötigst Du:
- 2 D-Ringe (die D-Ringe dürfen nicht durch den O-Ring vom Zugstopp durch passen
- kleine Zange bzw. Pinzette oder (noch besser) Paracord-Nadel
- Lötkolben oder Feuerzeug zum Verschweißen der Enden
Ein Übersicht
Zuerst spanne ich zwei D-Ringe mittels zwei parallelen Strängen Paracord (orange in der Mitte) auf die gewünschte Länge des Halsbandes. Das sind die senkrechten Führungs – Leinen.
Die losen Enden dieser Führungs – Leinen (auch orange aber rechts und links von der Mitte) werden für die weiteren Knoten benutzt.
Ich arbeite von den D-Ringen zur Mitte. Auf der Abbildung sieht man, dass die erste Hälfte des Halsbandes fertig ist. Es ist der Startzeitpunkt für die 2. Hälfte und die beiden fertigen Hälften treffen nicht an einem D-Ring aufeinander, sondern in der Mitte (da, wo man die offenen Enden viel besser verstecken kann).
Der Start
Hier sieht man die Anordnung der Paracord – Schnüre direkt an einem der beiden D-Ringe im Detail. Die beiden mittleren Schnüre (orange) sind die senkrechten Führungs – Leinen.
Die äußeren (braunen) Stränge werden jeweils durch die Führungsleinen hindurch geknotet (siehe nächstes Bild). Alle anderen Schnüre werden um diese beiden gekreuzten äußeren (braunen) Stränge drum herum gefädelt.
Step 1
Für jede Reihe legt man alle Schnüre – bis auf die beiden äußeren (braun) – beiseite und dann fädelt man diese beiden (braunen) Paracord – Schnüre, so wie abgebildet, durch die Führungsschnüre.
Also jeweils über die Führungsleine und dann darunter und jeweils über den gegenseitigen (braunen) Strang drüber weg.
Step 2
Danach fädelt man die losen Enden der orangenen Führungs – Schnüre, so wie abgebildet, ein.
Step 3 (ungerade Reihe)
Die blaue Schnur fädelt man einmal um den braunen Paracord. In dieser Reihe nach innen – bei der nächsten Reihe nach außen.
Step 4 (ungerade Reihe)
Die braun – orange Schnur wird zuerst gekreuzt und dann ebenfalls jeweils nach innen um die braune Schnur gewickelt.
Step 5
Zum Abschluss jeder Reihe zieht man alle Paracord – Schnüre fest.
Step 3 (gerade Reihe)
Die zweite Reihe beginnt genau so, wie Step 2 und 3 der ersten Reihe. Aber, im Gegensatz zu Step 4, wird diesmal die blaue Schnur nach außen gewickelt.
Step 4 (gerade Reihe)
Auch bei der braun – orangen Schnur unterscheidet sich die 2. Reihe vom Step 4. Die Schnüre werden nicht gekreutzt und nach außen gewickelt.
Das war es eigentlich schon. Du wiederholst lediglich in jeder Reihe Step 1 und 2. Danach folgt – je nach Reihe – Step 3 und 4 für gerade bzw. für ungerade Reihen.
Am Schluss jeder Reihe wird ordentlich fest gezurrt – so, wie bei Step 5.