Für ein bisschen mehr Nachhaltigkeit im Alltag – bzw. im Badezimmer musst Du weder tief in die Tasche greifen noch auf etwas verzichten – eigentlich ist das Gegenteil der Fall …
Um es gleich vorab zu sagen. Ich bin schon ein bisschen eitel und meine „Problemzone“ sind ganz eindeutig meine Haare – nix da mit Wallemähne oder Rastazöpfen – mein Schopf ist im Zustand eines Kinderkopfes stehen geblieben. Obendrein hab ich mega empfindliche Haut und sogar ein paar Jahre mit einer heftigen Sonnenallergie gekämpft.
Egal, welche Mittel ich probiert habe, meine Außenhülle hat mich schon oft und arg geplagt – vor allem nachts oder im Winter oder im Sommer – ach eigentlich wirklich irgendwie immer…
Tipp 1 - Naturseife
Jahrelang habe ich super teure Shampoos und Duschgels benutzt und damit nicht nur meine Haut und meine Haare, sondern auch die Umwelt extrem geschädigt und das auch noch für wirklich wirklich teures Geld.
Dann habe ich – zu Zeiten des Syrien Krieges – mal eine Kiste Alepposeife bestellt, weil ich die wenigen verbliebenden Seifensiedereien dort unterstützen wollte. Das ist echt schon ein paar Jahre her und damals hat noch kein Mensch von festen Seifen oder Shampoos gesprochen.
Die Aleppo Olivenöl Seife roch zwar ungewohnt aber, wenn man sie für die Hände genutzt hat, dann entwickelte sich so ein mega schöner Schaum und meine Hände waren danach viel weniger trocken. Das war total überraschend und natürlich hab ich dann angefangen, mich zu belesen und fest gestellt, dass die Seife durchaus von Kopf bis zu den Füßen benutzt werden kann.
Tatsächlich nutze ich nun seit einigen Jahren ausschließlich diese Seife von Kopf bis zu den Füßen. Ich verbrauche ca. 3 Stück Seife pro Jahr und es ist tatsächlich noch Seife aus der ersten Bestellung. Jetzt haltet Euch fest. Ich habe für so ein Stück Seife ca. 4 Euro bezahlt. Das heißt, ich bin mit 12 Euro im Jahr seifentechnisch unterwegs und habe obendrein viel viel weniger Probleme mit Haut und Haar und der Impact für die Umwelt – der kommt ja noch obendrauf. Also schon mal ein kleiner Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
Da ist doch der absolute Wahnsinn – oder?
Na ja – eigentlich gar nicht. Wenn man es genau überlegt – der menschliche Körper kann unmöglich dafür geschaffen sein, dass man sich den wertvollen natürlichen Säureschutzmantel mehrfach am Tag runterwäscht. Ohne Rücksicht auf Kosten und Umwelt – und das, was man kaputt gemacht hat, dann wieder mit synthetischen (sprich chemischen) Cremes versucht, wieder herzustellen.
Aber ich kann Euch ja viel erzählen – ich bin natürlich kein Profi – aber schaut mal hier – da gibt es Tipps vom Profi (bin heimlicher Fan)
Die Devise lautet – weniger waschen – wenn waschen, mit Naturseife und weniger cremen. Ich besitze übrigens keine Creme für das Gesicht oder für den Körper – wirklich. Die brauche ich nicht, weil die Aleppo Seife sehr gut rück fettet. Allerdings benutze ich einen Sonnenschutz LSF50 aus der Apotheke, wenn ich surfe oder beim Wandern. Meine Lichtallergie ist übrigens auch zeitgleich mit dem Einsatz der Olivenölseife bzw. dem Auszug der Duschgels verschwunden. Kann Zufall sein – glaube ich aber nicht.
TIPP2 - Apfelessig
Mit der Olivenölseife habe ich quasi alle meine persönlichen Haut – Probleme gelöst – aber bei den Haaren brauche ich doch noch ein kleines Zaubermittel – den Apfelessig.
Also … wenn man die Haare nicht mit einer speziellen Haarwaschseife (oder festem Shampoo) wäscht, sondern mit einer stink normalen Olivenöl Handseife – dann werden die Haare nach einer Weile schon etwas stumpf. Dagegen hilft der Apfelessig – man liest auch manchmal den Begriff „saure Rinse“ und das hört sich nicht nur doof, sondern auch irgendwie kompliziert an.
Also, ich wasche meine Haare so: ganz normal nass machen – mit der Seife drüber rubbeln, den tollen Schaum genießen (nicht einwirken lassen) – ausspülen. Beim letzten Spülen nehme ich einfach einen kleinen Schwapp Apfelessig mit ins Spülwasser – fertig. So ca. 2-3 EL auf ein Glas Wasser wäre meine Empfehlung wobei ich das noch nie wirklich abgemessen habe.
Lässt sich super kämmen und selbst mein Kinderhaar glänzt gesund und riecht auch nicht nach Essig. Ach so – Kopfhautschuppen sind auch Geschichte (Mensch – was hab ich mir das selber früher nur immer an getan mit alle den angeblich so tollen Produkten aus der Kosmetikabteilung). Ein weiterer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag, da Apfelessig ja ein tolles Naturprodukt ist.
Übrigens ist der Apfelessig auch mein Tipp für alle „Stinktiere“ (zu denen ich vor der Entdeckung auch mal gehört habe) – genau diese Spülung kann man auch zum Waschen unter den Armen (z.b. nach dem Sport) nehmen. Der Essig beseitigt jeden unangenehmen Geruch und man fühlt sich erfrischt und ist es auch.
TIPP 3 - einfach nur salz
Duschen ist ja schön und gut – aber ich finde Baden noch viel viel besser. Nur so komplett ohne Badezusatz macht es wirklich nicht viel Spaß.
Deshalb nutze ich schlichtes Salz als Badezusatz. Ich weiß – es gibt Menschen die Salzwasser nach dem Baden extra mit Süßwasser abspülen – da gehöre ich nicht dazu. Bei vielen Hautproblemen hilft Salzwasser und weshalb soll ich das nicht auch zuhause nutzen können.
Wenn die Haut mal etwas trockener sein sollte, dann kann man auch eine vegane Milchvariante in das Badewasser geben oder einen Teelöffel Mandelmuß. Hach – ich bekomme direkt Lust auf nen schönes heißes Bad …
Klartext - Nachhaltigkeit im Alltag
Also – Haut und Haar – da bin ich mittlerweile im Einklang und ich würde auch denken, dass es nicht viel nachhaltiger geht. Letzteres ist aber ein reines Nebenprodukt meiner Selbstsucht, denn ich habe ja auf nichts verzichtet, sondern nur viel gewonnen.
Bei den Händen läuft es etwas anders. Die muss und will ich mehrfach täglich waschen und, weil ich eitel bin und nicht möchte, dass auf meinen Instagram oder Youtube Videos runzelige Hände zu sehen sind, creme ich meine Greifwerkzeuge ziemlich häufig ein. Auch hier nehme ich ein Produkt aus der Apotheke – aber ich sollte da wirklichmal auf ein BIO Produkt umsteigen oder – noch besser – eine gute Handcreme selber machen.
Und dann sind da noch die Zähne. Da bin ich nicht nur eitel sondern völlig affig. Von wegen Bambus Zahnbürste – nein meine ist elektrisch und aus Kunststoff und ich nutze immer ein sehr gut getestete Zahncreme und exakt die Zahnseide, die mir bei der Zahnprophylaxe empfohlen wird. Da kann ich (noch) nicht aus meiner Haut.
Vielleicht habt Ihr Tipps für mich oder Fragen oder selber schon tolle Erfahrungen mit „weniger ist mehr“ in puncto Nachhaltigkeit im Alltag bzgl. der täglichen Hautpflege gemacht? Ich würde da gerne mehr drüber erfahren und freue mich über Kommentare.