Johannisbeeren sind so lecker und vitaminreich und, weil ich davon so wunderbar viele im Garten habe, zeige ich Dir hier mal, wie ich mit einem Schlag Gelee und einen wirklich leckeren Johannisbeer Likör daraus mache und jedes Jahr die tollsten Weihnachtsgeschenke direkt aus meinem Vorratsscharank holen kann.
Johannisbeeren entsaften
Saft aus Beeren zu gewinnen, ist super einfach. Und zwar auch ohne Entsafter – den ich übrigens gar nicht habe.
Die Beeren werden gewaschen, von den Stielen befreit und in einen Kochtopf gegeben. Mit ein bissel Wasser oder Saft (ich steh auf Sauer und nehme gerne Zitronensaft) einmal kurz aufkochen, Deckel drauf und wieder abkühlen lassen.
Nach dem Abkühlen durch ein Sieb geben und den Saft auffangen. daraus kann man ganz leckeres Gelee zaubern. Das, was im Sieb zurück bleibt, ist eigentlich eine Abfallprodukt – der Trester. Aber da steckt richtig viel Aroma und vermutlich auch noch ein ganzer Haufen Vitamine drin. Das wird nicht entsorgt – das ist die Basis für meinen selbst gemachten Johannisbeer Likör.
Übrigens nutze ich genau so auch anderes Obst aus unserem Garten – zum Beispiel Quitten, Schwarze Johannisbeeren oder Brombeeren. Auch da wird aus dem Saft leckeres Gelee hergestellt und der Trester für die Likörherstellung genutzt.
Trester aus Johannisbeeren
Wie versprochen – einmal kurz aufkochen – stehen lassen und absieben und schon hat man 2 super wertvolle Zutaten für selbst gemachte Leckereien aus der Küche. Den leckeren Saft und, wenn man daraus Gelee macht, ist das – glaubt mir – wirklich richtig fein und ich finde es viel edler, als Marmelade.
Das sogenannte Abfallprodukt – der Trester – sind die Kerne, Schalen und das restliche Fruchtfleisch. Und das alles hat noch super viel Johannisbeer Aroma aber kaum noch Feuchtigkeit. Wenn man jetzt Zucker und Schnaps (am besten Korn oder Klaren ohne eigenen Geschmack) hinzu fügt, dann gibt der Trester mit der Zeit all dieses wundervolle Aroma an den reifenden Johannisbeer Likör ab und der Zucker löst sich durch die Restsäure im Trester auch ganz wunderbar auf.
In vielen Rezepten habe ich gelesen, dass man Läuterzucker für die Likörherstellung nutzen soll – angeblich, weil sich der Zucker im Alkohol nicht auflöst. Das verstehe ich nicht. Ich mach seit 20 Jahren Likör selber und da ist noch nie ein Zuckerkörnchen nicht aufgelöst gewesen. Ausser vielleicht, wenn man sich nicht beherrschen kann und viel zu früh schon mal kostet.
Außerdem bedeutet Läuterzucker, dass da noch zusätzlich Wasser rein kommt – sozusagen als Geschmacksverdünner. Das ist nicht unbedingt das, was ich erreichen möchte. Also – einfach Zucker rein – das funktioniert.
Johannisbeer Likör - mein Rezept
Johannisbeer Likör
Kochutensilien
- 2 Liter Gefäß mit Deckel (Glas oder Edelstahl)
Zutaten
- 500 g Johannisbeeren verlesen ohne Stiele
- 200 g Zucker
- 750 ml Schnaps z.B. Korn
Anleitungen
- Die Johannisbeeren mit ganz wenig Wasser (bzw. Saft) kurz aufkochen und wieder abkühlen lassen - danach durch ein Sieb geben. Das, was im Sieb zurück bleibt, ist der Trester und diesen nutzen wir zum Liköransatz. Aus dem Saft machst Du am besten leckeres Gelee.
- Der gewonnene Trester wird in ein ca. 2 Liter fassendes Gefäß mit Deckel gegeben.
- Dazu kommt der Zucker und der Schnaps
- Umrühren und Deckel drauf
- Nach ein bis zwei Monaten ist der Likör fertig. Es schadet aber auch nicht, wenn man den Likör noch weitere 2 Monate reifen lässt.
- Den fertigen Johannisbeer Likör erst durch ein grobes Sieb und dann durch ein Tuch gut filtern und in hübsche Flaschen abfüllen.
- Nicht vergessen, ein hübsches Etikett zu basteln oder die Flasche besonders schön zu beschriften.